Blog #6 – Ungewöhnliches Stromsparen

Alle sprechen über´s Strom- und Energiesparen.

Doch wie geht das eigentlich? Hilft es wirklich, bei der Waschmaschine eine möglichst hohe Schleuderzahl einzustellen, damit dann später der Tockner nicht so viel Strom beim Trocknen braucht? Und gibt es stromlose Alternativen zu den intensivsten Stromfressern?

Was Dich hier erwartet:

Gewöhnliches Stromsparen: einfache Tricks

Ungewöhnlich: In der Küche: Stromlose Kühlschränke, Backen, Kaffee und Milchschaum

Wahrscheinlich gewöhnlicher: Im Bad

Außergewöhnlichst: Musik hören

Völlig neu: Es werde Licht!

Gewöhnliches Stromsparen: einfache Tricks

Vergisst man zwar manchmal, kennt man aber eigentlich: Licht ausschalten, den Stand-By-Modus umgehen, indem das Gerät wirklich ausgeschaltet wird und auch sonst bei Geräten den Stecker ziehen, wenn sie nicht genutzt werden.

No-Fun-Fact: Allein in Deutschland laufen zwei Atomkraftwerke NUR für den Standby-Betrieb.

Utopia1

Um Dir neben den bekannteren Tipps weitere, ungewöhnliche Ideen mitzugeben, wie Du deinen Verbrauch und deine Kosten erheblich senken kannst: Mit diesen Tipps habe ich einen monatlichen Stromverbrauch von duchschnittlich 38kWh. Und habe ein gutes Leben, mit hervorrgend gekochtem Essen, erhellendes Licht im Dunkeln und wunderbarem Kaffee (klar, mit Milchschaum!). Mit einem Ökostromvertrag zahle ich im Monat geschlagene 24 Euro. Ganz cool, oder?

Hier kommen witzige Tipps, die teilweise für anregende Gespräche sorgen werden oder völlig unspektakulär sind!

Ungewöhnlich: In der Küche

Wir verbringen eine Menge Zeit in der Küche. Wenn wir nicht doch wo anders essen gehen. Ob nun viel gekocht wird oder nicht, einen Kühlschrank haben wohl die meisten zuhause. Das war auch schon so, bevor es Strom gab. Doch wie wurde damals gekühlt? Geht das heute auch noch?

Lange erprobt: Kühlschränke ohne Strom

Klar, geht das heute noch! Und es ist ziemlich einfach. Der erste Tipp ist für den kommenden Winter, in dem durch die gestiegenen Strompreise die meisten Strom sparen wollen. Im Kühlschrank wird gekühlt, weil es in der Wohnung zu warm für verderbliche Lebensmittel ist. Wo aber ist es im Winter kühl? Jup! Draußen. Deshalb habe ich einen “coolen Schrank”, wie hier im Bild zu sehen.

Ab Anfang November bis mindestens Ende März bleiben die Lebensmittel frisch und knackig, einfach nur indem sie draußen in einem Regal auf meinem herrlichen Balkon stehen. Zugegeben, solltest Du keinen Balkon und keine Terasse haben, bietet Dein Fensterbrett zwar nicht allzu viel Platz, aber vielleicht ist das für Milch(-Ersatz), Margarine/Butter und den Joghurt schon genügend.

Der Kühlschrank ist übrigens einer der größten Stromfresser in Deiner Wohnung. Mit einem Regal draußen hast Du schon mal 5 Monate keinen Kühlschrank. Ganz ohne Aufwand!

Verdunstungskühlschränke

Eine weitere, recht einfache Methode, die Kühlschrankfreie Zeit zu verlängern, sind Verdunstungskühlschränke.

Am leichtesten kannst Du etwa im April, wenn es endlich wieder wärmer wird, den Boden einer großen Schale reichlich mit Wasser bedecken. Dann alles, was noch nicht in Gläsern verpackt ist, in ebensolche oder Dosen packen und ins Wasser stellen. Dabei darauf achten, dass nicht die Lebensmittel selbst nass werden. Anschließend ein Geschirrtuch gleichmäßig nass machen, über die Flaschen oder Gläser legen und die Ränder des Tuchs in das Wasser in der Schale legen. Somit kann das Tuch ständig Wasser ziehen und es verdunstet, wodurch die Verdunstungskühle entsteht.

Ist nicht unbedingt der optische Kracher, aber tut seinen Dienst. Ich habe diese Schale meist im offenstehenden Kühlschrank stehen, wodurch die Optik nicht weiter ins Gewicht fällt.

Eine liebe Kundin hat mir diesen doch recht einfachen Trick verraten. Ich war ehrlich gesagt etwas skeptisch, ob das wohl funktionieren kann… Aber JA! Bis zu 10 Grad kühler als in der Umgebung ist ein solcher Verdunstungkühl-“Schrank”. Somit nutze ich meinen strombetriebenen Kühlschrank ca. von Juni bis Mitte September. Ganz schön was gespart! 🙂

Hier gibt es noch andere, einfache Methoden, Verdunstungs-Kühlschränke entstehen zu lassen.

Kaffee-Fan? Die (fast) stromlose Siebträgermaschine!

Du bist Kaffee-Fan? Möchtest eigentlich Kaffee wie im Lieblingscafé? Wolltest schon immer eine Siebträger-Maschine, die sind aber zu teuer und verbrauchen zu viel Strom? Hier kommt die ROK! Eine manuelle Siebträgermaschine.

Alles was Du brauchst, sind dein Lieblings-(Getreide-)Kaffee-Pulver und heißes Wasser! Insofern nicht ganz stromfrei, wobei sich der Energiebedarf von Wasserkocher und konventioneller Siebträger-Maschine doch erheblich unterscheiden. Heraus kommt bei der ROK hervorragender Espresso oder Kaffee, mit schöner feinporiger Crema.

Das wird auf jeden Fall ein Gesprächsthema, wenn Menschen die ROK entdecken.
Einen ebay-Kleinanzeigen-Versuch wert, oder?

Du möchtest Milchschaum? Oder Kakao?

In Kombination mit einem Induktionskochfeld, das bislang das energiesparendste ist, kann auch Milchschaum stromsparend ohne Extra-Elektrogerät herrlich hergestellt werden: mit einem solchen manuellen Milchaufschäumer. Du kannst genau so viel Milch aufschäumen, wie Du es brauchst.

Stromlos Backen: Oma´s Utensilien

Eine batteriebetriebene Waage braucht zwar nicht direkt Strom in deinem Haushalt, aber doch einiges an Energie und Ressourcen bei der Herstellung. Und Nerven, die wirklich passenden Batterien zu besorgen… Daher liebe ich meine unkomplizierte Mitbewohnerin, die Waage. Sie hat innen eine Feder, und funktioniert ähnlich wie eine Kofferwaage. Du kannst den Behälter auch abnehmen, Deine Backschüssel daraufstellen und am Rädchen zwischen Behälter und Anzeige die Waage auf Null setzen.

Einfach. Genial.

Okay, zugegeben, den Ofen können wir noch nicht ganz einfach stromlos ersetzen.

Aber neben der Waage mindestens noch einen weiteren Schritt: das Mixen! Wo sonst der elektrische Handmixer zum Einsatz kommt, kannst Du auch auf pure Mechanik setzen: Mit der Kurbel drehst du das Rad, wodurch die Mix-Stäbe ziemlich schnell einen Drehwurm bekommen.

Eigen-Test: Hervorragend bestanden! Mixt genauso wie ein elektrischer, nur dass bei sehr festen Teigen das Fitness-Studio ersetzt wird. Bei normalen Teigen oder Streuseln ist das aber kaum ein Unterschied. Muskelkraft statt elektrische Energie!

Wahrscheinlich gewöhnlicher: Im Bad

Um die anfangs gestellte Frage zu beantworten: Naja.

Wenn wirklich Waschmaschine und Trockner benutzt werden, scheint es wohl sinnig zu sein, die Schleuderzahl möglichst hoch einzustellen, damit der Trockner, der sehr viel Energie zieht, etwas weniger benötigt. Jedoch braucht dann die Waschmaschine mehr Strom. Daher: Naja. Die energiesparendste Version ist auch die wohl älteste: Wäsche aufhängen.

Wäsche trocknet im Sommer wie im Winter. Und wenn Du meditativ die Wäsche aufhängst und sie nicht am nächsten Morgen gleich brauchst, kannst Du die Schleuderzahl niedrig halten; das spart etwas Strom ein. Den meisten Strom benötigt die Waschmaschine allerdings nicht zum Schleudern, sondern zum Erhitzen des Wassers. Daher – und auch für Langlebigkeit Deiner Kleidung – weniger heiß Waschen! 30°/40° sind meistens völlig ausrichend, bei Handtüchern oder Bettwäsche 60°. Damit sparst Du ordentlich!

Außergewöhnlichst: Musik hören

Du genießt gerne Deine Musik beim Sport oder am Nachmittag mit einem heißen Getränk? Hyggelig.

Wenn Du über den Laptop hörst, kann ich leider nichts für Dich tun; solltest du Dein Handy nutzen oder auch mit einer Box verbinden, vielleicht schon. Denn Dein Handy kannst du smooth mit einer stromlosen Box verbinden: Dem Bamboofon!

Durch die optimalen Klangeigenschaften des Bambusholzes quillt Dein Sound nun lauter, klarer und mit tiefen Schwingungen aus dem Baboofon. Es werde Sound!

Völlig neu: Es werde Licht!

Wie kann man denn nun Licht umgehen, wenn es schon so früh dunkel wird? Mit einem Trick, der wahnsinnig innovativ ist: Kerzen!

Ok, ist natürlich nicht ganz ernst gemeint, aber vielleicht ist es manchmal ganz schön, eben nicht die Nacht zum Tag zu machen, sondern sich der Abendstimmung mit gebackenem Kuchen, einem Kakao oder Tee und Musik bei Kerzenschein hinzugeben.

Wer weiß, welche neuen Gedanken da wohl aufkommen?

1: Quelle: https://utopia.de/ratgeber/standby-die-wichtigsten-fakten/

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